on Torben Schröder
VERBANDSLIGA Fortuna erreicht über 2:0 und 2:3 in Unterzahl gegen Fußgönheim noch ein 3:3 / Rot für Kostadinov
MAINZ - Früh 2:0 geführt, dann zurückgelegen, eine unberechtigte Rote Karte weggesteckt und gegen einen starken Gegner dennoch ein Remis geholt – das Verbandsliga-Fußballspiel gegen den ASV Fußgönheim war für Fortuna Mombach eine emotionale Achterbahnfahrt. Besonders Trainer Thomas Eberhardt litt beim 3:3 (2:1) unter den Begleitumständen und musste die zweite Halbzeit hinter der Bande verbringen.
Schiedsrichter Michael Baumgartl hatte sich mit einer Roten Karte gegen Mombachs Abwehrchef Marcel Kostadinov den Zorn der Hausherren zugezogen. „Ich habe den Ball gegen die Schulter bekommen“, beteuerte Kostadinov. Das habe ihm der Unparteiische gar bestätigt und trotzdem auf Handelfmeter plus Platzverweis entschieden. Dabei war mit bloßem Auge zu erkennen, dass Kostadinov die Arme hinter den Oberkörper geschoben hatte und mit dem Körperteil am Ball war, den man gemeinhin als Brust bezeichnet.
Nach einem Raketenstart hatten die Mombacher 2:0 geführt. Erst nickte Mate Malenica (3.) eine Flanke von Serkan Akinci ins Netz, dann sprangen ASV-Keeper Kai Anschütz sowie Verteidiger Daniel Brenner gemeinsam zum Ball und ließen sich dabei von Malenicas körperlicher Präsenz so sehr irritieren, dass Brenner den Ball ins eigene Tor köpfte und dafür von Anschütz umgeboxt wurde (6.). Die Heimelf machte dann den Fehler, zu früh einen Gang zurückzuschalten, so dass der Anschluss in der Luft lag. Kapitän Vitali Roth nutzte den unberechtigten Elfmeterpfiff zum 1:2 (45.) und legte gegen die eine zeitlang konfusen Mombacher nach entschlossenem Solo das 2:2 nach (59.). Nach Fabrizio Moncadas 3:2 (67.), bei dem die Mainzer klassisch auskombiniert worden waren, schien die Messe gelesen. Doch dann verlängerte Adam Gomina einen langen Ball zu Grzegorz Szymanek, der erst seinen Gegenspieler narrte und dann klasse zum 3:3 vollendete (71.). Die Krönung blieb den Mombachern, die nie aufgaben, versagt, als Krystian Borowski nach Gominas Querpass frei stehend an Keeper Anschütz scheiterte (78.). Auf der Gegenseite hatten sie Glück, dass Ronald Kesselring drei gute Chancen liegen ließ (10., 28., 64.).
„Wir haben das Beste draus gemacht“, erklärte Eberhardt, den das „arrogante“ Auftreten des Unparteiischen-Gespanns massiv ärgerte. „Nach dem 2:0 haben wir zu früh gedacht, dass wir das Ding nach Hause schaukeln können.“ Das Remis in Unterzahl sei gleichwohl „gut für die Moral“. Und da Verfolger Zeiskam verloren hat, festigt der Aufsteiger sogar Relegations-Rang zwei.