Eingespielten Kader gezielt verstärkt
Fortuna Mombach will erneut im Kampf um den Aufstieg in die Oberliga mitmischen. Als letzter Neuzugang ist Dennis Kirn zum Verbandsligisten gestoßen.
Mombach. Den Kader zusammenhalten und punktuell verstärken: So hatte Thomas Eberhardt sich das vorgestellt. Und so waren die Verantwortlichen von Fortuna Mombach in den vergangenen Wochen und Monaten auch bei ihren Gesprächen mit bisherigen Spielern und möglichen Zugängen vorgegangen. Eine Personalie hatte aber keiner auf der Rechnung: Kurzfristig hat sich Dennis Kirn dem Fußball-Verbandsligisten angeschlossen.
Der Defensivmann, der in den vergangenen Jahren für den SV Gonsenheim im Einsatz war, ist der zweite Neuzugang aus der Oberliga: Vom Absteiger (und künftigem Ligakonkurrenten) Alemannia Waldalgesheim ist Andreas Rudolf zur Fortuna gestoßen. Der Verteidiger war 2009 mit den A-Junioren des FSV Mainz 05 Deutscher Meister geworden und hatte danach unter anderem in Gonsenheim gespielt.
Konkurrenzkampf braucht Nahrung
„Wir können uns nicht auf dem zweiten Platz der vorigen Saison ausruhen“, sagt Eberhardt. „Es wäre fatal, zu glauben, wir könnten mit dem bisherigen Kader erneut eine so starke Saison spielen.“ Neue Anreize seien zwingend geboten, der Konkurrenzkampf brauche neue Nahrung. „Wenn wir uns nicht weiterentwickeln, geht es schneller wieder nach unten, als es nach oben gegangen ist.“
Und nach oben ging es für die Mombacher in den bislang drei Jahren unter Eberhardt kontinuierlich. Vor seinem Amtsantritt gerade so dem Abstieg aus der Landesliga entgangen, verpasste die Fortuna in seiner ersten Saison als Tabellendritter die Aufstiegsspiele zur Verbandsliga nur knapp. In Eberhardts zweite Saison stieg die Mannschaft dann tatsächlich auf diesem Weg in die Verbandsliga auf – und die zurückliegende Saison mit dem zweiten Tabellenplatz und dem hauchdünnen Scheitern in der Aufstiegsrunde zur Oberliga ist noch in guter Erinnerung.
Dieses Thema klammerte Eberhardt bei seiner ersten Ansprache der neuen Saison aus. „Darüber habe ich vorhin null geredet“, sagte der Trainer beim Auftakt der Vorbereitung am Montagabend. „Wenn man etwas Neues anfängt, muss man das Alte hinter sich lassen.“
„Großartige Saison gespielt“
Viel Zeit, den Nicht-Aufstieg zu verdauen, habe er im Übrigen nicht gebraucht, versichert Eberhardt. „Natürlich war es sehr schade, dass wir das letzte Spiel nicht gewonnen haben“ – ein Tor mehr beim 1:1 gegen den FV Diefflen vor 800 Zuschauern auf der Bezirkssportanlage, und die Fortuna wäre jetzt der dritte Mainzer Oberligist –, „aber insgesamt war das ja keine enttäuschende Saison.“ In der Tat: Als Liganeuling hielten sich die Mombacher in der Vorrunde stets im Tabellenvorderfeld auf, am Ende lagen sie als Tabellenzweiter sieben Punkte vor dem drittplatzierten TB Jahn Zeiskam und zehn vor dem SV Morlautern. „Das war großartig. Da kann man nicht enttäuscht sein. Das hatte ich der Mannschaft eine Woche nach dem letzten Spiel bei unserem Abschlussgrillen auch mit in den Urlaub gegeben.“
Souveräner Zweiter geworden, der Überflieger TSV Schott Mainz nicht mehr unter den Konkurrenten, die eingespielte Mannschaft verstärkt – als einziger Stammspieler ist Innenverteidiger Nico Huber (SVW) gegangen, dafür kommt aus Weisenau Christian Friedel, neu sind außer den genannten Kirn und Andi Rudolf zudem Torwart Alexander Rudolph (FV Budenheim), die Außenverteidiger Jörg Cevirmeci (SpVgg Ingelheim) und Gassan Odeh (TSG Hechtsheim) sowie Stürmer Adem Kaya (TSV Schott), der sich am Montag mit einem spektakulären Fallrückziehertor einführte –, welcher Schluss lässt sich daraus ziehen?
Kein Titelfavorit
„Klar“, sagt Eberhardt, „man könnte uns jetzt zum Titelfavoriten machen. Aber so einfach ist es sicher nicht.“ Die Liga sei sehr ausgeglichen, es werde deutlich enger zugehen als vorige Saison. „Ich gehe nicht davon aus, dass sich wieder eine Mannschaft deutlich absetzen wird. Aber wir wollen natürlich um den Aufstieg mitspielen.“
Bereits am kommenden Wochenende veranstaltet der letzte verbliebene Verbandsligist aus der Landeshauptstadt mit seinen 21 Feldspielern und drei Torhütern ein Trainingslager im Harz. „Ein späterer Zeitpunkt in der Vorbereitung wäre mir zwar lieber, weil wir dann mehr im taktischen Bereich arbeiten könnten“, sagt Eberhardt. „Aber es ging terminlich nicht anders. Und so hat es den Vorteil, dass wir die Kameradschaft fördern und die neuen Spieler integrieren können.“